Wilde Adler


Auf ausgebreiteten Schwingen hinaus in das Schützenleben! Normalerweise wird über einen Schützenzug berichtet, wenn dieser eines der üblichen Jubiläen hat. Hier wird dann auf eine glorreiche Geschichte mit mehr oder weniger große "Heldentaten" zurückgeblickt. Würde man dies bei diesem Zug auch so handhaben, wäre der Artikel hier an dieser Stelle zu ende. Also handhaben wir es mal nicht so. Die Rede ist von den "Wilden Adlern". Wilde Adler? Wer ist das? Genau, dass sind die richtigen Fragen. Bei den "Wilden Adlern" handelt es sich um einen neu gegründeten Hubertuszug. Er wird in diesem Jahr zum ersten Mal am Schützenfest teilnehmen, über den Paradeplatz am Schützenkönigspaar vorbeiziehen und ihm die Ehre erweisen.

 

Obwohl es den Zug bisher nicht gab, verfügen die Jungs aber durchaus schon über eine gewisse Schützenfesterfahrung. Der Grund hierfür ist ganz einfach. Sie stammen zum größten Teil aus dem Edelknabenkorps Hoisten und sind im letzten Jahr noch in kurzen Hosen durch die Straßen gezogen. Von dem Schützenvirus infiziert und in einem Alter, in dem man nicht mehr zu den Kleinen gehören will, entschlossen sich die sechs Jungs, ihren eigenen Zug zu gründen.

 

Die größte Herausforderung hierbei war die Namensfindung. Es gab mehrere Namensvorschläge, die durchaus kontrovers diskutiert wurden. Was dem Chronisten, der bei den beiden ersten Zugversammlungen dabei sein durfte, besonders erstaunte, war die Disziplin bei dieser Diskussion. Zunächst fiel man sich zwar gegenseitig ins Wort (wie bei den Erwachsenen auch), aber dann wurde der "imaginäre Redestein" eingeführt. Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte der Grundschulen werden wahrscheinlich wissen, was das ist. Grundsätzlich darf nur der sprechen, der den Redestein hat. An diesem Abend war zwar gerade kein Stein zur Hand, aber es funktionierte auch imaginär. Der Stein ging Reih um und alle hielten sich an die Spielregeln. Allen Eltern kann man nur raten, auch einen solchen Stein einzuführen und diesen dann bei Redestress einfach zu verstecken. Es dürfte himmlische Ruhe einkehren.

Einfacher als die Namensfindung war die Verteilung der Zugämter. Binnen Minuten waren diese ohne große Diskussionen einstimmig verteilt. Als Zugführer wurde Paul Sauer erkoren, der von Flügelleutnant Felix Simons unterstützt wird. Mit harter Hand wird Moritz Wannagat als Spieß für Ordnung und Disziplin sorgen. Luca Rohden wird sich um die Finanzen kümmern und sicherlich dafür sorgen, dass bereits jetzt der Grundstock für den Zugausflug zum 25-jährigen Jubiläum gelegt wird (Sponsoren sind natürlich gerne gesehen und können sich vertrauensvoll an ihn wenden). Mit Fabio Rohden und Lennard Schön stehen noch zwei weitere Schützen zur Verfügung, um weitere wichtige Aufgaben zu übernehmen.

 

Ein bisschen glorreiche Geschichte und Königswürden kann der Zug auch schon aufweisen. So war Paul Sauer von 2019 bis 2021 Pagenkönig in Hoisten und im Jahr 2022 sogar zweifacher Edelknabenkönig. Er errang diese Königswürde sowohl in der Hoistener Bruderschaft als auch in der Bruderschaft Neuss-Furth. Das Jahr 2023 brachten den "Wilden Adlern" aber auch schon Erfolge ein. Bei bescheidenem Wetter konnten am Hoistener Jungschützenfest Felix Simons die Würde des Pagenkönigs und Lennard Schön die Würde des Schülerprinzen für sich und ihren Zug erringen. Felix setzte wenig später beim Bezirksjungschützentag noch einen drauf und sicherte sich außerdem den Titel des Bezirksbambiniprinzen. Gleich im ersten Jahr ein "Dreifachschlag" also. Wenn sich dies in der Zukunft so fortsetzt, dürfte der Bericht zum 25-jährigen Jubiläum sicherlich etwas länger ausfallen. Wir sind also gespannt. Die Jungs sind natürlich auch für weitere interessierte Weggefährten offen. Wenn also noch jemand Lust auf Schützenfest hat, sprecht sie einfach an.