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Ein Schützenfest als Prinz

Erik Rönicke - Hubertusfalken

Viel zu spät, aber aus voller Überzeugung möchte ich an dieser Stelle noch einmal von Schützenfest erzählen. Von meinem Schützenfest 2018, was ich als Jungschützenkönig begehen durfte. Im Prinzenjahr beginnt die Vorfreude auf die Kirmestage nicht im Juni, nicht im Mai, nicht im April, sondern im März. Nach dem erfolgreichen Jungschützenschießen begannen die Vorbereitungen: Wer wird zur Residenzeröffnung eingeladen? Wie gestalten wir die Residenz? Wer bringt das Essen? Wie machen wir es nicht zu teuer? Ein wenig zu kurz kam dabei vielleicht das Trainieren auf dem Schießstand, was dazu führte, dass der Bezirksjungschützentag im April eher minder erfolgreich zu Ende ging. Die Vorfreude ließ ich mir davon allerdings nicht trüben… Die Festtage rückten näher, das Catering war organisiert, nun stand der Residenzaufbau an. Hier zeigt sich, was Schützenfest bedeutet: Freundschaft und Hilfsbereitschaft! Ohne Zögern standen mir mein Zug die Hubertusfalken, der Jungschützenvorstand, mein Vater (in Schützenkreisen als Regimentsspieß bekannt) und natürlich meine Mutter Christiana zur Seite und halfen, wo sie konnten. So entstand eine schöne Residenz, die am Kirmes-Freitag eröffnet werden sollte. Vorab ging ich mit dem Jungschützenvorstand die weiteren Jung-Residenzen eröffnen, bis ich (Jeder weiß, die coolen Leute kommen immer zu spät zu Partys) mit leichter Verspätung in meiner Residenz eintraf. Ich kann es Euch sagen – geiles Gefühl in die eigene Residenz zu kommen und alle warten auf dich! So verbrachte ich mit meinen Gästen einen feuchtfröhlichen Einklang ins Schützenfest, der das Aufstehen am nächsten Morgen nicht unbedingt erleichterte… Dennoch raffte ich mich auf, schließlich stand das Maiensetzen auf dem Programm.

In üblicher Art und Weise wurde dieses verbracht und ein paar nette Stunden verlebt. Auch der Samstagabend wurde majestätisch genossen! Zwischendurch soll der Strom im Zelt ausgefallen sein, habe ich gehört… In Erinnerung bleibt bei mir nur beste Stimmung! Am Sonntagmorgen folgt dann der wohl schwerste Gang aus dem Bett. Dennoch, die Begrüßung des Bezirksprinzen bei Jörn, der Festgottesdienst mit meiner Krönung, die Abnahme der Frühparade – das war das Aufstehen allemal wert! Sonntags fühlt man sich dann das erste Mal wirklich majestätisch. Am Nachmittag bei der großen Königsparade oben zu stehen, meinen Freunden beim Fahnenwalzer zuzugrinsen und den Umzug gemeinsam mit den anderen Majestäten anzuführen ist ein tolles Gefühl. Gegen 19:00 Uhr traf weiblicher Besuch bei mir ein. Meine Prinzessin Yasmin und ich machten uns gemeinsam auf den Weg in die Residenz seiner Majestät König Frank I. Von dort aus ging es unter Begleitung des Tambourcorps ins Festzelt. 

Am Sonntagabend werden dort traditionell die Jung-Majestäten vorgestellt und mit ihren Ehren-Orden bestückt. Neben mir durften sich an diesem Abend noch Edelknabenkönig Felix Simons, sein Bruder, Pagenkönig Tom Simons und Schülerprinz Jan Bienek über ihre Auszeichnungen freuen. Damit standen an diesem Abend drei Hubertusschützen auf der Bühne – für erfolgreichen Nachwuchs ist also gesorgt. An dieser Stelle möchte ich noch einmal an alle Schützen und Gäste appellieren, dem Geschehen auf der Bühne ihre Aufmerksamkeit zu schenken! Es ist völlig egal, ob nun ich dort oben stehe oder einer meiner Kameraden, es freuen sich alle, insbesondere die kleinsten Majestäten, über einen großen Applaus für ihre Leistungen. Nach Ehrentanz und viel Musik von den Realtones ging es gegen 1:00 Uhr zum traditionellen „After-Zelt“ in meine Residenz. Schnitzelchen und Frikadellen waren im Nu verputzt und der Rest des Abends wurde bei dem einen oder anderen Kaltgetränk genossen. Es muss so gegen 4:00 Uhr gewesen sein, als die Letzten die Stätte verließen. Schnell wurde an der Matratze gehorcht, schließlich stand am Montagmorgen der Gottesdienst für die Verstorbenen der Bruderschaft an. Neben mir in der Bank saß an diesem Morgen ein etwas angeschlagener Jägerschütze, der an diesem Tag noch eine zentrale Rolle spielen sollte… Nach der Messe wurden die Grundschulkinder abgeholt. Die Begeisterung der Kleinen für das Schützenbrauchtum ist immer wieder ein persönliches Highlight. Auf der Bühne waren während des Frühschoppens intensive Debatten auszumachen: Schießt nun Einer, Zwei oder doch Niemand? Die Erleichterung war allen ins Gesicht geschrieben, als Regimentschef Jörn Neßlinger verkündete: „Wir haben zwei Kandidaten!“ So ging es am Nachmittag zum Schießstand am alten Sportplatz. In einem intensiven Wettkampf konnte sich Markus Luther gegen seinen Mitbewerber Stefan Schiffer durchsetzen. Und so wurde aus dem angeschlagenen Jäger plötzlich ein stolzer Kronprinz. Herzlichen Glückwunsch! Am Montagabend konnten wir zugintern den Geburtstag von Jan Tenberken feiern, früh nach Hause ging an diesem Abend also auch niemand! Für das Frühstück am Dienstagmorgen stellte ich erneut meine Residenz zur Verfügung. So hatten wir erneut die Möglichkeit in netter Atmosphäre in den Tag zu starten. Nach Parade und Umzug hieß es für uns Offiziere nun noch einmal: „Schick machen!“ Unter Begleitung des Tambourcorps Germania holten wir den König ab und begleiteten ihn samt Gefolge ins Festzelt. Langweilig wird es für mich am Dienstagabend nie: Fahnenwalzer und das Gratulationscorps standen an. In diesem Jahr ging es auch erstmals mit dem Jungschützenvorstand nach oben. Stolz auf unsere Arbeit, ließen wir es uns nach bestandenem Aufmarsch an der Theke gut gehen. Eine tolle Truppe, wir Hoistener halten zusammen! Und weil die letzten Minuten des Schützenfestes immer noch die schönsten sind, genossen wir diese noch einmal richtig! Mit Wunderkerzen begleiteten wir den Rückmarsch von Frank I. in seine Residenz und ließen dort auch das diesjährige Fest ausklingen. Ich hoffe, das Interesse des einen oder anderen am Jungschützenkönigs-Titel geweckt zu haben oder auf die Arbeit im Jungschützenvorstand aufmerksam machen konnte. Neue Gesichter können wir immer gebrauchen!